Donnerstag, 4. Juni 2009

Peer-Education in der Aidsprävention –  ein Multiplikatorenprojekt

für Jugendliche

 

Das Peer-Educator-Projekt konnte im September 2006 dank der Initiative von Frau Angelika Staudt und der finanziellen Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung in Mannheim und Ludwigshafen an den Start gehen. Schülerteams des Max-Planck-, Peter-Petersen- und Ludwig-Frank-Gymnasiums wurden zu „Peer-Educatoren“ in der Aidsprävention ausgebildet. Die Aidshilfe Mannheim-Ludwigshafen e.V. stellte die Räume und das Pharma-Unternehmen Glaxo-Smith-Kline das Honorar für den Facharzt zur Verfügung.

Die Universität Mannheim evaluierte das Projekt und konnte bestätigen, dass Jugendliche in der Pubertät eher bereit sind, Wissen und Informationen über Sexualität, Verhütung, Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und einer HIV – Infektion von Jugendlichen anzunehmen als von Erwachsenen.

Die zweite Ausbildungsrunde, die 2008 startete, wurde ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der LBBW Stiftung, der Fuchs Petrolub AG und der Maria Müller Stiftung. Derzeit warten noch acht Schulen aus Ludwigshafen und Mannheim auf Sponsoren.

Vorgehensweise

 

Am Peer-Educator-Programm nehmen derzeit Schülerteams von Gymnasien, Real- und Hauptschulen teil. Von jeder am Projekt teilnehmenden Schule werden jeweils 6 bis 8 Jugendliche im Alter von ca. 13-14 Jahren ausgewählt und durchlaufen die Ausbildung zum Peer-Educator.

Die Ausbildung erstreckt sich über 40 Stunden. Sie beinhaltet drei Treffen während der Woche am Nachmittag und ein Wochenendseminar von Freitag bis Sonntag in der Aidshilfe Mannheim-Ludwigshafen e.V.

Im Rahmen der Ausbildung werden die Jugendlichen an die Thematik herangeführt. Sie lernen sich mit dem Thema Sexualität auseinanderzusetzen, erhalten von dem Facharzt Dr. Buchholz die wichtigen Informationen über die Ansteckungswege, wie sich der HI Virus im Körper ausbreitet, auf das Immunsystem einwirkt und wie man sich schützt. Sie lernen über Gespräche mit HIV-positiven die psychosoziale Situation von betroffenen Menschen kennen. Über Methoden der Entwicklung sozialer und persönlicher Kompetenzen, der Teamentwicklung, dem Anti Bias Approach und der Theaterpädagogik werden sie herangeführt, als Team aufzutreten und für sie stimmige Wege zu entwickeln ihr Wissen weiterzugeben. Im Prozess wird darauf hin gearbeitet, dass sie angstfrei und kompetent über die Themen Verhütung, Schutz vor HIV-Infektion und sexuell übertragbaren Krankheiten, sowie den Umgang mit Diskriminierung und Ausgrenzung von HIV-Positiven, sprechen lernen.

Sie werden angeregt Unterrichtseinheiten zu gestalten um ihre Mitschüler/innen an ihrer Schule zu informieren und Ansprechpartner für diese Themen zu werden. Die Teams werden nach der Ausbildung drei Monate intensiv und danach bei Bedarf bei ihrer Arbeit betreut, damit sie sich sicher werden und das Projekt in der Schule gut verankert wird. Die Teams aus den verschiedenen Schulen treffen sich in zeitlichem Abstand miteinander um ihre Erfahrungen, die sie bei ihrer Arbeit machen, zu reflektieren, sich auszutauschen und gemeinsam Lösungen für entstandene Probleme oder Schwierigkeiten zu finden.

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